Lyrische Melancholie. Lyrik in den ersten Herbsttagen Ein poetischer Spaziergang durch den späten Herbst, wo Melancholie und Heiterkeit ein leises Bündnis schließen.
Hartmut Gelhaars Werk ist ein stilles, farbenreiches Buch der Übergänge – vom Sommer in den Herbst, vom Licht in den Schatten. In klaren, gereimten Versen entfaltet der Autor ein Naturpanorama, das zugleich Spiegel der Seele ist. Der Ton bleibt heiter-melancholisch, leicht ironisch und stets auf das Schöne im Gewöhnlichen gerichtet.
In Gedichten wie „Oktober“, „Abschied“ oder „Die Parkbank“ verschmilzt Beobachtung mit Reflexion. Der Leser wandert durch eine spätherbstliche Welt, in der das Vergehen des Sommers zur Metapher für das menschliche Altern wird. Regen, Nebel, fallendes Laub – und dazwischen ein Schmunzeln über die Ironie des Lebens.
Gelhaars Sprache bleibt bewusst schlicht und rhythmisch klar. Zeilen wie „Der Wald stellt sich aufs Rascheln um, / bezüglich seiner Töne“ zeigen die Kunst des Weglassens und erinnern an Christian Morgenstern oder Joachim Ringelnatz. Humor und Ernst begegnen sich mit feiner Gelassenheit.
„Lyrische Melancholie“ ist ein wohltuendes Herbstbuch – ein poetisches Innehalten zwischen Abschied und Neubeginn.
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