Eine Dorfgeschichte von Hendrik Conscience.
Auszug: "An einem Septembermorgen verließ ein junger Bauer die Stadt Hal in Brabant und schlug den Weg ein, der nach Alsemberg führ.
Er trug einen dreieckigen Hut, ein langes Wams aus grobem Tuche, kurze Beinkleider, die mit silbernen Schnallen an den Knieen befestigt waren; ähnliche Schnallen glänzten gleichfalls auf seinen schweren Schuhen. Ueber seiner Schulter lag ein Wanderstab, und daran hing ein leerer Korb.
Schön konnte der junge Mann nicht genannt werden, seine Züge waren einigermaßen grob, sein Gliederbau schwerfällig, wohl in Folge harter Arbeit, aber die frischen rothen Wangen zeugten von gesundem Blut, der sanfte Blick der blauen Augen von Herzesgüte .
Anfangs zog er raschen Schrittes seiner Straße, sobald aber der Weg einsamer wurde und er dem Gesichtskreise der Leute entrückt war, ging er allmählich langsam, und ließ den Kopf und tiefer sinken, wie unter dem Druck schwerer Gedanken."
Münster, 1880
Übersetzer: Verlag der Aschendorff’schen Buchhandlung
Editor: Hans-Jürgen Horn |